Der große Vorteil beim Kauf eines gebrauchten Motorrads bei einem Händler ist mehr Sicherheit und Vertrauen zu erhaben als der Kauf eines Motorrades von einem Privatverkäufer. Der Nachteil ist, dass die Preise im Verhältnis etwas höher sind. Darüber hinaus kann ein Händler eine zusätzliche Gebühr erheben, um den Zustand bzw. Funktionstüchtigkeit des Motors zu überprüfen.
Händler müssen eine Gewährleistung auf ein gebrauchtes Motorrad für ein Jahr geben. Dies ist keine Garantie, die alle Defekte mit eindeckt! Es ist eine Zusicherung, dass sich das Motorrad zum Zeitpunkt des Kaufes in einem einwandfreien Zustand befindet, Wenn Sie das Risiko so gering wie möglich halten wollen, kaufen Sie ein gebrauchtes Motorrad bei einem Händler ist die bessere Wahl. Wenn Sie technisch versiert sind, können Sie Geld sparen, indem Sie ein Motorrad von einer Einzelperson kaufen.
Worauf sollten Sie achten, wenn Sie von einer Privatperson kaufen?
Im Internet filtern
Das Angebot an gebrauchten Motorrädern ist enorm und das gibt Ihnen als Käufer eine bessere Verhandlungsposition. Halten Sie sich daher beim Betrachten eines Motorrads daran, zusätzlich gibt es 10 Punkte, auf denen Sie achten sollten um sicherzugehen das alles okay mit dem Motorrad ist.
Wenn Sie auf Anzeigen reagieren, ist es wichtig, dass Sie wissen, um welches Motorrad genau es sich handelt. Es kann durchaus mehrere Anzeigen geben, für die Sie sich interessieren, aber eine gezielte Anzahl macht es viel einfacher, sich die Kriterien zu merken.
Worauf die Leute normalerweise zuerst schauen, ist das Design. Angenommen, Sie haben eine vernünftige Vorstellung davon, welcher Motor es sein soll, können Sie mit dem Filtern auf einer Webseite bei Suchen die Anforderungen definieren, die Ihr zukünftiger Motor erfüllen muss. Sie können nach folgenden Punkten filtern:
- Budget
- Kilometerstand
- Baujahr
- Farbe
- Leistung
- Anzahl der Zylinder
Wenn Sie alle diese Filter definiert haben, erhalten Sie eine begrenzte Auswahl von, wo Sie einkaufen gehen können. Einige Webseiten haben mittlerweile Bewertungen, auf denen man vorab sehen kann ob der Verkäufer bereits schon positive oder negative Verkäufe gemacht hat oder ob dieser Verkäufer erst neu angemeldet ist. Anzeigen mit Fotos sind meist interessanter, da man vorab schon mal ein Bild hat wie es aussieht. Wenn die Bilder unscharf sind, gibt es nicht den besten Eindruck und man könnte den meinen, der Verkäufer versucht etwas zu vertuschen oder manipulieren.
Haben Sie nach dem Durchstöbern einer oder mehreren Internet-Marktplätzen eine Auswahl getroffen mit Motorrädern, die sie interessieren, können Sie sie auf die Option für Favoriten speichern. Dadurch können Sie sie wieder aufrufen, wenn Sie nochmal nachschauen möchten. Sie können sich nun mit dem Verkäufer telefonisch oder per E-Mail austauschen, wenn Sie weitere Fragen haben oder einen Termin zum Besichtigen des Rades anzustreben.
Welche Fragen sollten Sie bei einem Kauf eines gebrauchten Motorrades stellen?
- Ist das Motorrad jemals gestürzt oder gefallen?
- Funktionieren alle Komponenten ordnungsgemäß?
- Ist ein Instandhaltungsbuch oder Wartungsbuch vorhanden? (wichtig!)
- Sind Wartungsarbeiten im Gang? (z. B. an: Reifen, Kette, Bremsen, Scheibenbremsen, Bremsbeläge und Bremsscheiben)
- Ist das Motorrad 100 % original oder sind irgendwelche Ersatzteile angebracht worden?
Das Telefongespräch oder der E-Mail Austausch sollte ein klares Bild vom Motorrad und dem Verkäufer vermitteln. Wenn es mit Schwierigkeiten der Antworten dieser gestellten Fragen einhergeht, ist die oft keine gute Idee oder Zeichen für einen Kauf.
Wenn die Fragen unbeantwortet bleiben, ist es wichtig, einen kritischen Blick während der Besichtigung und der Probefahrt zu behalten.
Sie haben einen Termin vereinbart und können es kaum erwarten, es anzusehen und auszuprobieren. Während Ihres Besuchs ist es ratsam, vorzugsweise jemanden der eine Ausbildung in Technik und Kenntnisse von Motorrädern hat mitzunehmen.
Überprüfen Sie die Verschleißteile eines gebrauchten Motorrads
Prüfen Sie den Motor vor Fahrtantritt an folgenden Punkten:
- Kalter Motorblock, der Motorblock ist bei der Ankunft kalt (wenn der Verkäufer den Motor erwärmt hat, kann man davon ausgehen, dass er nicht ganz flauschig ist)
- Ölstand, lassen Sie den Motor laufen und prüfen Sie den Ölstand. Ein zu niedriger Ölstand deutet auf schlechte Wartung hin. Prüfen Sie ebenfalls die Farbe des Öls und auch das keine Verschmutzung vorhanden ist.
- Beschädigungen, Prüfen Sie auf sichtbare Schäden, z. B. an Hebeln oder Rollern, dies könnte dies darauf hinweisen, dass das Motorrad gefallen ist oder Schlimmeres.
- Die Reifen, ob sie noch ein ausreichendes Profil haben
- Kette und Kettenräder, sind die Zähne noch scharf, sind sie aus Edelstahl gefertigt und liegen faltenfrei an.
- Die Scheibenbremsen, sind sie innen so dick wie außen und fühlen sich leichtgängig an. Andernfalls bedeutet es, dass sie auslaufen.
- Bremsbeläge, schauen Sie entlang der Räder, ob die Beläge noch eine ausreichende Dicke besitzen.
- Vordergabel-Öldichtring, betätigen Sie die Vorderradbremse am Motorrad und drücken Sie die Vorderradaufhängung, hinterlassen die Stoßdämpfer eine Ölschicht, ist die Dichtung abgenutzt.
- Helmlager, prüfen Sie, dass sie kein Spiel haben. Prüfen Sie dies durch Drehen des Motors und stoppen ihn durch vollständiges Anziehen der Vorderradbremse. Wenn die Helmlager Spiel haben, sollten Sie ein Klopfen auf dem Lenker hören.
- Batterie, dieser Punkt ist schwierig zu überprüfen, da Batterien eine lange Lebensdauer haben. Wenn das Motorrad direkt anspringt, scheint die Batterie gut zu sein.
Überprüfen Sie die Fahreigenschaften des gebrauchten Motorrads
- Kupplung, möglichst stark ziehen, um zu sehen, ob die Kupplung rutscht. Falls dies der Fall ist müssen bald die Platten ersetzt werden.
- Bremsen, reagieren die Bremsen sofort oder dauert es eine Weile bis es funktioniert.
Ist die Bremsung glatt oder eher wellig. Wenn Sie einen Ruck in den Bremsen spüren, deutet dies auf gebogene Scheiben hin.
- Motorblock, das ist immer ein schwer zu beurteilendes Teil. Jeder Motor hat ein Klick- Klack Geräusch oder anderes Klappern, das zunächst Verdacht erregen kann. Wenn wirklich etwas nicht stimmt werden Sie es früh genug hören. Ein vorherrschendes Klopfen oder Rasseln bedeutet, dass grundsätzlich etwas nicht stimmt.
- Elektronik, funktioniert alles einwandfrei beim Fahren ist es schon ein gutes Zeichen. Allerdings sollten Sie im Stand auch nochmal alles ausprobieren.
- Fahrwerk, wie lässt sich das Motorrad in Kurven und bei hoher Geschwindigkeit fahren? Fühlt es sich gut an? Sind Sie zuversichtlich?
- Im Allgemeinen haben Sie nur dann eine gute Probefahrt absolviert, wenn das Motorrad gründlich getestet wurde. Das bedeutet, einige Runden zu drehen und die Bremsschwellen zu betätigen. Ein Test wie dieser gibt Ihnen einen Eindruck und ein Gefühl für das gesamte Motorrad, aber keinen100 %ige Garantie.
- Leck: Halten Sie irgendwo in der Mitte der Testfahrt an und prüfen Sie sorgfältig das Motorrad, um eventuelle Undichtigkeiten zu erkennen.
Nach ca. einer halben Stunde Fahrzeit ist das Ende Ihrer Testfahrt in Sicht. Jetzt müssen Sie sich sicher sein, ob es das Motorrad werden soll oder nicht. Wenn Sie lieber noch eine Nacht drüber schlafen möchten, können Sie das gerne tun. Der Verkäufer wird wohl Verständnis dafür aufbringen. Wenn es um den Preis geht und sie ihn noch etwas drücken wollen, versuchen Sie es. Mehr als verneinen kann der Verkäufer nicht.